Den zahlreichen Zuschauern der neuen Sporthalle wurde gegen die
Holzgerlingen Dynamites zwar kein hochklassiges, aber dafür umso spannenderes letztes
Heimspiel geboten. Beide Mannschaften gingen ersatzgeschwächt und ohne ihre
Topscorer ins Rennen. Die K’furter konnten auf neun Spieler zurückgreifen,
mussten aber ohne ihren Spieltrainer Daniel Gärtner auskommen, die Gäste waren
sogar nur zu acht.
Die gesamte erste Halbzeit über mutet die Heimmannschaft den
Gästen auf den Rängen ein weitestgehend unansehnliches Spiel zu. Zwar stand die
Defense einigermaßen solide, aber insgesamt waren die Hausherren in Sachen
Einstellung und Kampfgeist noch nicht ansatzweise auf dem notwendigen Level. Gepaart
mit statischer Offensive und vielen vergebenen Wurfversuchen aus der Mitteldistanz
und von der Dreipunktelinie, führten die Holzgerlinger folgerichtig zur Halbzeit
mit 17:28.
In der Halbzeit war sich das K’furter Team in der Kabine einig:
So kann man als Tabellenerster zu Hause nicht auftreten. Vertretungscoach Koch fand
die richtigen Worte und schaffte es die Mannen mit positivem Grundton auf die
zweite Halbzeit einzuschwören.
Die Körpersprache des gesamten Teams war nun eine andere und
die Zuschauer auf den Rängen bekamen endlich das Gefühl, das hier doch noch
eine Mannschafft auftritt, die das Spiel gewinnen möchte. Die Defense zog
nochmal an und man konnte die Gäste im dritten Viertel auf 11 Punkte halten. Auch
offensiv zeigte der TBK im dritten Viertel seine beste Leistung. So schaffte man
es nun häufiger die Center ins Spiel zu bringen, angeführt von Frieder Aichele,
der sich zum Topscorer der Partie mauserte. Auch von jenseits der Dreierlinie fiel
nun der ein oder andere Wurf. So konnte der Rückstand vor Anfang des vierten
Viertels auf zwei Punkte eingedampft werden (37:39).
Der K’furter Lauf konnte bis drei Minuten vor Schluss
fortgesetzt werden und der Rückstand in einen neun Punkte soliden Vorsprung (51:42)
umgemünzt werden. Es sah so aus als hätten die Gastgeber das Spiel endgültig
gedreht und würden nach starker kämpferischer Leistung verdient als Sieger vom
Platz gehen. Was nun folgte stellte nicht nur die Zuschauer vor ein Rätsel. Die
Gäste stellten von Zonenverteidigung auf eine aggressive Manndeckung um und
brachten den TBK so komplett aus dem Konzept. Die Offensive brach ein und es
konnten keine klaren Wurfchancen mehr erarbeitet werden, so dass keiner der „Notwürfe“
sein Ziel fand. Auf der anderen Seite half man den Gästen durch zu viele Fouls
sowohl die Uhr zu stoppen, als auch bequem von der Freiwurflinie den Rückstand zu
verringern. Wenige Sekunden vor Schluss waren daher von den neun Punkten Vorsprung
lediglich zwei übrig, jedoch war der Ball in Händen der Hausherren. Zu allem Überdruss
leistet man sich dann nach einem Einwurf noch einen Ballverlust, so dass die
Holzgerlinger in letzter Sekunde zum 51:51 ausgleichen konnten.
Die Verlängerung war fahrig und punktarm. Das Momentum lag
auf Seiten der Gäste, die sich einen drei Punkte Vorsprung erarbeitet und bis in
die letzte Minute der Verlängerung halten konnten. Dieses Mal stemmten sich die
K’furter gegen die drohende Niederlage und Konstantinos Zekos glich kurz vor
Ende per Dreipunktwurf aus.
Auch in der zweiten Verlängerung erwischte Holzgerlingen den
besseren Start und führte nach drei Minuten wieder mit drei Punkten. Nachdem
die Würfe den ganzen Tag nicht fallen wollte, versuchte der TBK nun den Korb zu
attackieren, was die Gäste nur mit Fouls zu stoppen wussten. Leider versagten
den K’furtern ein ums andere Mal die Nerven an der Linie – man traf drei seiner
sechs Freiwürfe – und konnte das Spiel lediglich egalisieren anstatt es zu für sich
zu entscheiden.
In der dritten Verlängerung gingen beide Mannschaften auf
dem Zahnfleisch. Vielleicht war das auch der Grund warum der TBK nun immer
wieder Mitteldistanzwürfe und Dreier versuchte, statt die Marschroute aus der
zweiten Verlängerung bis zum Ende zu gehen. Dieses Konzept blieb leider, wie
den ganzen Abend zuvor, erfolglos. Da mit Julian Schenk der Topscorer der Gäste
nach dem fünften Foul bereits auf der Bank saß, blieb das Spiel trotzdem
spannend, da auch die Gäste sich offensiv sehr schwertaten. Holzgerlingen
führte so in der letzten Minute der dritten Verlängerung mit zwei Punkten und die
K’furter hatten wiederrum die Chance mit zwei Freiwürfen auszugleichen. Leider
gingen beide Würfe nicht durch die Reuse, man foulte im Anschluss und schickte die
Gäste an die Linie, die durch einen Treffer den Vorsprung auf drei Punkte
ausbauten. Der „Last-Minute-Dreier“ fiel leider nicht, es konnten abschließend
nur zwei statt der notwendigen drei Punkte erzielt werden und so ging Holzgerlingen
nach einem langen Abend als Sieger vom Platz.
Alles in allem hat die Mannschafft Charakter gezeigt und den
Zuschauern ein spannendes letztes Heimspiel geboten. Trotzdem bleibt die Gewissheit,
dass man sich im Grunde wieder selbst geschlagen hat. Nächstes Jahr in der
Landesliga darf man sich eine Totalausfall über eine komplette Halbzeit nicht
mehr erlauben. An den Punkten Freiwurfquote, Konzentration und Entscheidungsfindung
in wichtigen Spielsituation muss weiter gearbeitet werden. Auch die Offensivkonzepte
und deren konsequente Umsetzung sollten nochmal unter die Lupe genommen werden.
Die Basketballer des TBK bedanken sich bei allen Zuschauern für die Unterstützung einer erfolgreichen Saison und hoffen auch im kommenden Jahr in der Landesliga auf zahlreiche Besucher.
Als letztes Schmankerl vor der Sommerpause gibt es noch das Pokalspiel gegen die höherklassige TSG Reutlingen. Der TBK kann das dritte Jahr in Folge ins Pokal Final Four einziehen und hätte dann die historische Chance das Double von vor zwei Jahren zu wiederholen.
Hochball ist am Samstag,
den 13.04.2019 um 18.00 Uhr in
der Neuen Sporthalle. Für das
leibliche Wohl ist gesorgt.